Im ersten Teil unseres Erfahrungsberichts über unseren Aufenthalt auf dem Mega-Campingplatz Union Lido in Italien ging es um die Themen Ankunft, Check-In, Sauberkeit und Platzausstattung. In diesem Teil werde ich euch von den Freizeitangeboten des Platzes erzählen, jedenfalls soweit wir diese mitgemacht und ausprobiert haben.
Glaubensfrage Pool oder Strand – nicht so am Union Lido
Am Ende ist es eine Glaubensfrage und es gibt kein Richtig oder Falsch. Die Antwort auf die Frage ob man lieber am Strand oder am Pool liegt. Strategisch haben wir uns auf beides eingestellt, hatten also auch für ein angenehmes Strandleben alles notwendige in unsere Emma gepackt. Strandmuschel, Sonnenschirme, eine Liege, einen Stuhl, eine Strandmatte und natürlich unseren Bollerwagen. Prinzipiell sind wir eigentlich mehr die Pool-Lieger und auch unsere Kinder sind nicht unbedingt die Meer-Liebhaber, auch wenn gegen einen Strandtag nichts einzuwenden ist. Mir macht einfach der Sand irgendwann zu schaffen, wenn er überall ist und einfach nicht mehr weg zubekommen ist. Normalerweise kein Problem, denn am Pool gibt es ja keinen Sand. Außer man campiert auf dem Union Lido.

Neben einem sehr langen, breiten und sauberen Sandstrand der ausschließlich den Gästen des Union Lido zur Verfügung steht, bietet der Campingplatz zwei große Poolbereiche auf dem Gelände an. Zum einen den Aquapark Laguna und den Aquapark Marino. Die beiden Bereiche unterscheiden sich nicht nur in der Größe und Ausdehnung, sondern vor allem in der Bodenbeschaffenheit und den Angeboten.
Aquapark Laguna

Der Aquapark Laguna ist der größere der beiden Poolbereiche. Im Gegensatz zu einer klassischen Poollandschaft besteht hier der Untergrund aus feinem Sand. Mir persönlich war das nicht so wirklich bewusst, aber für Menschen die eben keinen Sand wollen, wird der Aufenthalt im Laguna doch schwierig, weil halt überall Sand ist. Im Gegensatz zu den Schildern am Eingang ist die Mitnahme von Sonnenschirmen, Decken und Strandmuscheln aber erlaubt und wird nicht beanstandet. Und so können alle Strandutensilien eben am Pool verwendet werden. Neben aller Kritik wegen dem Sand, letztlich ist es Geschmackssache, hat Union Lido hier eine schöne Wasserlandschaft mit vielen Aktivitätsmöglichkeiten geschaffen. Flache Wasserzonen, in welcher auch Kleinkinder problemlos spielen können, viele Rutschen, von einfach bis sehr schwer, ein Wellenbad, wobei der tiefere Bereiche eine Mindestgröße von 140cm voraussetzt. Der Boden der Pools ist ebenfalls sandig. Erwähnenswert sei jedoch, dass es sich bei dem Sand nicht um schnöden Spielsand handelt, sondern um einen Spezialsand, der im Wasser sofort auf den Boden fällt. Somit ist das Wasser ebenso klar, wie in einem gekachelten Schwimmbecken. Zu dem nimmt der Sand keine Hitze auf, sodass man, anders als am Strand auch bei hohen Temperaturen problemlos darüber laufen kann, ohne sich die Fußsohlen zu verbrennen.
Rutschen

Die Hauptattraktionen im Aquapark Laguna sind mit Sicherheit die Rutschen und die Kletterbereiche. Union Lido bietet hier 6 verschiedene Wasserrutschen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden an. Höhepunkt ist sicher die Fortex-Rutsche, die jedoch nur mit einem speziellen Schwimmreifen benutzt werden kann. Zwei weitere Rutschen benötigen eine Rutschmatte und die anderen können ohne Hilfsmittel verwendet werden. Auch die Wartezeiten hielten sich während unseres Aufenthaltes im Rahmen. Aber mit 10-20 Minuten pro Rutschvorgang bei den großen Rutschen muss man schon rechnen. Ein weiteres Hindernis ist für viele Kinder sich die Minimalgröße die erreicht werden muss, nämlich mindestens 120cm bis 140cm. Das kann natürlich dann die ein oder andere Träne mit sich bringen, wenn man die gewählte Rutsche dann nicht benutzen darf. Dafür das das alles eingehalten wird, sorgen Aufpasser die an den Rutschen ihren Dienst tun.
Kritik
Bei allem Schönen gibt es jedoch auch einiges zu kritisieren, zumindest aus meiner subjektiven Brille heraus. Was mir persönlich sehr unangenehm aufgefallen ist, waren viele kleine und auch größere, schwarze Plastikteile die im Wasser umherschwammen. Diese stammen von dem Pooluntergrund. Unterhalb des Sandes wurden Plastiknetze verlegt um entsprechende Geländeformen herzustellen. Leider lösen sich diese an vielen Stellen im Pool, schwimmen im Wasser und werden letztlich an das Ufer geschwemmt wo sie sich sammeln. Das alles macht einen unsauberen Eindruck und es macht einfach keinen Spaß beim Sandeln ständig diese Teile dabei zu haben. Hier würde ich mir wünschen, dass die Verantwortlichen dafür Sorge tragen, dass die grosse Masse, zumindest die die ans Ufer geschwemmt wird, morgens vor Beginn entsorgt wird. Wenn man bis Abends mit einer Kehrmaschine über den ganzen Platz fahren kann, dann kann man auch einen Poolbereich anständig reinigen. Ein weitere Kritikpunkt für mich war, dass es im Laguna-Park keinen Pool gibt, der tief genug für Erwachsene wäre, um einfach mal zu schwimmen. Alles ist nur auf Spaß, Fun und Action ausgelegt. Relaxen im Wasser ist schwer möglich. Einen solchen Pool gibt es jedoch im Aqualand Marino, von dem im weiteren nun die Rede sein wird.
Aquapark Marino
Die zweite große Poollandschaft auf dem Union Lido ist der Aquapark Marino. Diese Wasserlandschaft unterscheidet sich jedoch erheblich vom großen Bruder Laguna. Marino ist kleiner, vollständig ohne Sand und mit weniger Attraktionen ausgestattet. Diese Anlage kommt also einer klassischen Poollandschaft näher. Der Aquapark besteht aus 3 unabhängigen Pools und einem whirlpoolartigen Rundbecken. Mittelpunkt auch hier ein Kinderbecken mit Klettergerüst und darin integrierten kleinen Rutschen. Lobenswert ist hier das der Poolboden aus einem gummiähnlichen Material gemacht ist und Stürze somit keine großen Schäden nach sich ziehen. Die Ränder des Beckens sind auslaufend, was es besonders einfach für Kleinkinder macht hier ausgiebig zu plantschen.
Mit der Strömung, jeder gegen jeden
Den zweiten Wasserbereich als Pool zu bezeichnen tue ich mich etwas schwer. Es ist mehr ein Strömungskanal, in dem man sich treiben lassen kann. Ist auf die Dauer sehr anstregend. Hier kann man sich auch einen der großen Luftreifen schnappen und sich auf diesem durch die teils starke Strömung treiben lassen. Macht Spaß, geht aber oft auf Kosten derjenigen die nicht auf einem solchen Reifen unterwegs sind, da diese einfach nicht, bzw. kaum zu steuern sind.
Endlich schwimmen
Der Aquapark Marino bietet dann endlich auch ein kleines Schwimmerbecken mit ausreichender Tiefe an. Zwar sind es maximal 15-20 Meter die das Becken lang ist, aber hier kann mal als Erwachsener auch endlich mal ins Wasser tauchen und den ein oder anderen Schwimmzug machen. Entsprechend viel los ist hier.
Die „Aufpasser“
An allen Pools tummeln sich mehrere Aufpasser. Gewappnet in rote Shirts und ausgestattet mit Trillerpfeifen wachen diese Leute mit Argusaugen darauf das niemand was unerlaubtes tut. Es sollte er oder sie ein Vergehen bemerken, wird munter und sehr energisch gepfiffen. Das nervt irgendwann, vor allem weil jeder Aufpasser unterschiedliche Kriterien hat, wann gepfiffen wird. Ich kam mir manchmal echt vor wie in einer Schulstunde. Diese Pfeiferei gehört abgeschafft und ist einer der negativen Seiten dieses Platzes.
Andere Vergnügungen

Neben den Pools bietet der Union Lido Campingplatz natürlich auch andere Vergnügungen an. Intensiv von unserem siebenjährigen Sohn genutzt wurde die Spielhalle, mit Automaten- und Arcadespielen. Je nach Geschick und Glück erhält man hier Gewinntickets die man dann gegen kleine Preise eintauschen kann. Direkt neben der Spielhalle ist ein kleiner Vergnügungspark, mit Minigolf-Anlage, die wir aber nicht genutzt haben. Außerhalb des Campingplatzes befindet sich das Cavallino Sportscenter. Hier kann man Tennisspielen, Fußball spielen oder auch Bogenschießen. Alles gegen Gebühr versteht sich. Die Stunde Tennis kostet beispielsweise 14 Euro. Und auch am Strand gibt es eine Spiel- und Kletterwelt für die Kinder.
Unser Fazit
Der Union Lido bietet einiges um sich zu amüsieren. Ob für einen was dabei ist, muss man selber entscheiden. Ich hätte gerne mehr Tennis mit meinem Sohn gespielt, aber jedesmal den Platz mit dem Auto zu verlassen und 14 Euro pro Stunde zu bezahlen, war dann doch keine Option. Auch bei den Pools scheiden sich die Geister. Klar, die sehen gut aus und machen sicher auch eine zeit lang Spaß, aber uns ging irgendwann der Sand auf die Nerven und mir vor allem die Tatsache das man nicht richtig schwimmen kann. Die Pfeiferei der Aufpasser tat dann noch ihr übriges. Am Ende kann aber jeder auf seine Kosten kommen, da für jeden Geschmack was dabei sein sollte, auch wenn es die Vergnügungen alle nicht umsonst gibt.
Im dritten Teil unserer Reportage berichten wir über das gastronomische Angebot auf dem Platz.